Nachdem einige Blogger – unter anderem USOX und Neubierig – schon über den neuen Sondersud geschrieben und sich begeistert geäußert haben, reiche ich heute den Bericht unserer Verkostung des Schneider Weisse TAPX Mein Cuvée Barrqiue nach. Markus und ich haben unlängst die Flasche geköpft, die uns Stephan Butz von der Schneider Brauerei dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat.
Nach dem vorzüglichen Nelson Sauvin aus dem vergangenen Jahr waren die Erwartungen an das Cuvée Barrique entsprechend hoch. Es ist übrigens eine Kreation aus Schneider Weisse Aventinus und dem entsprechenden Eisbock, die dann acht Monate im Barrique-Fass gereift ist. Erhalten kann man es nicht regulär im Handel, sondern exklusiv beim Bierland Hamburg.
Bereits beim Einschenken bemerkt man, dass es sich hier nicht um irgendein gewöhnliches 08/15-Gebräu handelt. Das Cuvée Barrique ist ausgesprochen dunkel und hat – mit etwas Fantasie – sogar einen gewissen Rot-Schimmer. Natürlich haben wir kein Bier- sondern ein Weinglas verwendet. In diesem bildet sich dann auch eine wunderbar feinporige Blume und der Duft lässt einen vielschichtigen Geschmack erahnen.
Nach dem ersten Schluck haben Markus und ich uns etwas ratlos angeschaut. Das Bier passt irgendwie in kein bekanntes Schema. Er zog einen Vergleich zum Schwarzbier, der der Aromenfülle des Cuvée Barrique allerdings nicht gerecht wird. Mir fiel der leicht unangenehme Lakritzgeschmack auf – wegen meiner unwiderbringlichen Abneigung gegen dieses schwarze Zeug – aber auch darauf lässt sich der Sondersud von Schneider keinesfalls reduzieren. Es braucht weitere Schlucke, um die ganze fruchtig, schwere Vielfalt und den weinartig trockenen Abgang zu würdigen.
Nach dem Leeren der 0,75-Liter-Flasche wissen aber auch nur eines. Die 9,5 % Alkohol wirken. Das Cuvée Barrique lässt uns rätselnd zurück. Soll man in Lobgesänge ausbrechen oder ordnet man es in die Schublade exotischer Trinkerfahrungen ein? Fakt ist, man kann den Geschmack nur schwer in Worte fassen. Meine Empfehlung an Freunde ausgefallener Bierspezialitäten ist auf jeden Fall, sich eine Flasche zu gönnen, denn kosten sollte man von diesem ungewöhnlichen Produkt am besten selbst. Schneider Weisse empfiehlt es zu Wild oder Rind und zu einem Dessert wie Vanilleeis oder Kuchen.
Am Schluss geht unser Lob an den Braumeister Hans-Peter Drexler von Schneider Weisse, dem ein sagenhaft besonderes Weizenbier gelungen ist, das es so wohl bisher nicht gegeben hat und das die Grenzen zwischen Gersten- und Traubensaft auf eigentümliche Weise verschwimmen lässt.